Ferdinand Möhring

Leben

Ferdinand Möhring wurde 1815 in Alt Ruppin geboren. Mit 10 bis 14 Jahren besuchte er das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium in Neuruppin. 1830 begann er eine Lehre des Baufachs an der Gewerbeschule, brach sie aber vor Vollendung ab: "Mein Wille ist immer stark, aber die Musik, die Musik. [...] Ich habe zu nichts anderem Lust als die Musik."

1835 trat er in das Institut für Kirchenmusik in Berlin ein. Von 1837 bis 1840 studierte er in der musikalischen Abteilung der Akademie der Künste. In dieser Zeit erfolgte auch die Uraufführung seiner B-Dur Sinfonie durch Felix Mendelssohn-Bartoldy in Leipzig. Von 1840 an war er für fünf Jahre Organist in Saarbrücken und leitete dort den Männergesangsverein. 1844 wurde er zum Königlichen Musikdirektor ernannt.

1845 kehrte Ferdinand Möhring nach Neuruppin zurück, wo er in den nächsten 30 Jahren blieb. In dieser Zeit arbeitete er als Kirchenmusikdirektor, unterrichtete am Friedrich-Wilhelm-Gymnasium und leitete den Männergesangsverein in Alt Ruppin.1857 heiratete er seine geliebte Frau Hedwig.

1876 zog es ihn nach Wiesbaden, hier kannte und schätzte man den Künstler und Menschen. In all seinen Schaffensjahren war Möhring vielfältig unterwegs als Komponist, Dirigent und Preisrichter bei Wettgesängen. "Jeder Verein - er mag so gut sein wie er will - kann aus dem Vergleich mit anderen Vereinen immer etwas lernen, und das scheint mir das Wesentlichste der Wettgesänge zu sein."

Am 01. Mai 1887 verstarb Ferdinand Möhring in Wiesbaden und wurde auf dem Nordfriedhof beerdigt. 1893 errichtete man ihm ein Grabmal auf diesem Friedhof. 1897 wurde das Denkmal in Alt Ruppin errichtet und 1904 dem dort ansässigen Männergesangsverein sein Name verliehen.

Werk

Der Komponist und Lieddichter wandte sich in den ersten Jahren der Instrumentalkomposition zu und schuf Symphonien, Ouvertüren, Streichquartette und Klavierkonzerte.

Während seines Aufenthalts in Neuruppin entstanden von Möhring eine große Anzahl von Kirchenkompositionen: Psalmen, Motetten, Hymnen, Sprüche, figurierte Choräle, achtstimmige Chorkompositionen sowie drei Psalmen für Doppelchor.

Auf weltlichem Gebiet schuf Möhring eine Reihe von Quartetten für gemischten Chor, vierstimmige Frauenchöre, Duette und Lieder für eine Singstimme. Den Grund zu seiner Berühmtheit legte er aber durch seine vielgesungenen Männerchöre.

Möhrings bekannteste Arbeiten für Chor und Orchester sind "Auf offener See", "Schlachtgebet", "Hymne an die Nacht", "Deutscher Schwur und Gebet" und "Der Normannenzug": alles Stücke, die wiederholt bei öffentlichen Musikfesten zur Aufführung kamen und immer noch kommen.