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07.04.2024 - Klavierabend mit Kotaro Fukuma (Kopie 1)


Klavierabend mit Kotaro Fukuma am 7. April in Neuruppin

Foto: Kotaro Fukuma | ©Marc Bouhiron

„Mehr Finger habe ich nicht“, soll Franz Liszt im Jahr 1882 zum Komponisten Gabriel Fauré gesagt und ihn zugleich gebeten haben, die Ballade Fis-Dur selbst weiterzuspielen. So großartig Liszt auch spielen konnte, die Fauré-Ballade brachte ihn in Verlegenheit. Sie gilt als eines der drei Meisterwerke des jungen französischen Komponisten Gabriel Fauré (1845 – 1924) und verlangt vom Pianisten höchste virtuose Fähigkeiten.

 

In Neuruppin wird am Sonntag, 7. April, um 17 Uhr der japanische Pianist Kotaro Fukuma am Flügel sitzen und mit Werken von Fauré den Klavierabend im Konzertsaal des Alten Gymnasiums am Neuruppiner Schulplatz eröffnen.

 

Mit Frédéric Chopin geht es weiter. Von ihm erklingen die Nocturne Nr. 13 c-Moll und die Ballade Nr. 4 in f-Moll.

Chopin komponierte von 1827 bis 1846 insgesamt 21 Nocturnes als Solostücke für Klavier. Darin versuchte er, die Melodie und Ausdrucksmöglichkeiten des menschlichen Kunstgesanges auf das Klavier zu übertragen. Die Nocturne Nr. 13 ist besonders kraftvoll und leidenschaftlich. Synkopen, ungewöhnliche Intervallschritte und jäh beendete Phrasen erzeugen eine melodische Spannung voller Farben.

Chopins lyrisch-nachdenkliche Ballade Nr. 4f-Moll fällt bereits in seine späte Schaffensperiode, obwohl er erst 32 Jahre alt war. Chopin starb 1849 mit 39 Jahren in Folge einer Tuberkulose.

 

Der zweite Konzertteil nach der Pause ist Sergej Rachmaninow gewidmet. Aus der Sammlung „Morceaux de fantaisie op.3", die insgesamt fünf Klavierstücke Rachmaninows aus dem Jahr 1892 enthält, spielt Kotaro Fukuma in Neuruppin drei Teile: die Elégie, das Prélude und die Mélodie. Rachmaninow war knapp 20 Jahre alt, als er die Stücke komponierte. Sein Stil ist schon deutlich zu erkennen: die melancholische Klangsprache, die dramatischen Akzente, dynamische Steigerungen und sein Spiel mit den technischen Möglichkeiten des Klaviers. Das cis-Moll Prélude hat Rachmaninov populärer gemacht als sein gesamtes weiteres Schaffen. Es ist eines der bekanntesten Werke der Spätromantik.

Zum Abschluss des Konzertes spielt Kotaro Fukuma in Neuruppin die Sonate Nr. 2 b-Moll von Sergej Rachmaninow. Sie entstand 20 Jahre später als die Klavierstücksammlung op. 3 und ist mit ihren irrwitzigen Schwierigkeiten eine Herausforderung für jeden Pianisten. In Konzerten ist sie daher nur selten zu hören.

 

Für Kotaro Fukuma kann es nicht schwierig genug sein. Mit fünf Jahren begann er Klavier zu spielen. Er studierte Musik in Paris am Conservatoire National Supérieur de Musique, in Berlin an der Universität der Künste und in Italien an der Internationalen Piano-Akademie Lake Como. Mit 20 Jahren gewann er den ersten Preis und den Chopin-Preis beim Internationalen Klavierwettbewerb in Cleveland. Seither ist er weltweit unterwegs – in der Carnegie Hall in New York, der Wigmore Hall in London, der Salle Gaveau in Paris oder dem Gewandhaus zu Leipzig. Er ist auch begeisterter Fan von zeitgenössischer Musik, spielte nationale und internationale Uraufführungen. Mehr als zehn Komponisten haben Werke für ihn geschrieben. Kotaro Fukuma spricht fünf Sprachen inklusive Deutsch.

 

Die Karten für den Klavierabend am Sonntag, 7. April, um 17 Uhr im Alten Gymnasium am Neuruppiner Schulplatz kosten 20 €, für Schüler:innen und Studierende 5 €. Bis zum Sinfoniekonzert mit dem Brandenburgischen Staatsorchester am 12. Mai in der Neuruppiner Kulturkirche kann auch noch das Kleine Abonnement des Neuruppiner Musikvereins abgeschlossen werden. 

 

Die Karten für den Klavierabend und die Klassik-Konzert-Reihe gibt es in den reservix-Vorverkaufsstellen, beim Musikverein Neuruppin, Tel. 03391-65 98 198 oder online unter www.musikverein-neuruppin.de.